Löscheinheit Herongen
Chronik / Überuns
Nach einem Auszug aus dem Protokollbuch des Heronger Gemeinderates wurde die "Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr" am Freitag, den 04. Oktober 1907 beschlossen. Die Gründungsurkunde vom 26.April 1908 wurde unter Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Herrn Schoelkens in der Gaststätte Backes unterzeichnet. Die Feuerwehr bestand bei ihrer Gründung aus 31 Feuerwehrkameraden. Unabhängig davon bestand aber in Herongen schon viel früher eine Art Brandschutz bzw. "Brandhylfe".So heißt es in einem Protokoll der damaligen Gemeinde Herongen vom 03. Januar 1848, dass eine "Spritze" zu fertigen sei. Im Jahre 1902 - 1903 wurde das 1. Spritzenhaus in Niederdorf errichtet.
Eine Handdruckspritze (Bild1) der Firma Jos. Beduwe, Aachen wurde Anfang 1900 angeschafft. Mithilfe dieser, durch Muskelkraft betrieben Spritze, konnte das Löschwasser direkt zur Brandstelle gepumt werden. Diese befindet sich noch heute voll funktionstüchtig im Besitz der Feuerwehr Herongen. Im Jahr 1924 wurde mit dem Bau eines neuen Gerätehauses auf dem Grundstück hinter dem Gebäude des Schreibwarengeschäftes Niedergesäß begonnen.
1933 wurde auf Beschluss des Gemeinderates die erste Motorspritze (s.Bild rechts) angeschafft. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Wehr über eine handbetriebene Spritze, die von Pferden gezogen wurde (s.Bild unten 1936). Die ältere Kolbenpumpe der Firma Betuve (s.rechts) , die ebenfalls von Hand betrieben wurde kam auch noch zum Einsatz.
Während der Kriegsjahre 1939 – 1946 bestand die Feuerwehr, bedingt durch den personellen Einzug zur Wehrmacht nur eine kleine Einheit vor Ort. Die Aktivitäten waren um so wichtiger, da der Krieg auch in Herongen nicht Einhalt gebieten wollte. So wurden in den Kriegsjahren auch weiterhin Heronger Bürger in die Feuerwehr aufgenommen und ausgebildet. Leider gingen in den Kriegswirren viele Dokumente verloren, so dass uns über diesen Zeitraum leider keine weiteren Informationen überliefert werden konnten.
Das erste Löschfahrzeug (ein VW-Kastenwagen, TSF/T) erhielt die Wehr 1956.
Ab dem 01. Oktober 1961 erhielt Herongen eine eigene Wasserversorgung. Hierdurch war auch gewährleistet, dass in fast jedem Bereich von Herongen genügend Löschwasser zur Verfügung stand. In der Vorzeit wurde mangels Wasser auch schon mal mit Jauche gelöscht.
Durch zunehmende Technisierung und Weiterentwicklung des Brandschutzes wurde im Jahre 1968 mit den Bauarbeiten eines neues Feuerwehrgerätehaus mit Schulungsraum begonnen und 1970 den Wehrmännern übergeben.
Zwischenzeitlich hatte die Wehr im Jahre 1969 ein neues Tanklöschfahrzeug (LF 16) erhalten (Fahrgestell Mercedes, Aufbau Heines).
Im Jahre 1990 kam das TLF 16/25 hinzu (Fahrgestell Mercedes, Aufbau Schlingmann) Die beiden Feuerwehrfahrzeuge boten bei Einsatzfahrten maximal für 18 Kameraden Platz. Kameraden, die entweder einen längeren Anfahrtsweg hatten, oder von Natur aus etwas langsamer waren, mussten immer mit ihren Privatfahrzeugen zum Einsatzort nachrücken. Dieser Zustand wurde durch den Erwerb eines MTW (Mannschaftstransportwagen) abgestellt. Das Fahrzeug wurde in Eigeninitiative durch viele Spenden Heronger Geschäftsleute finanziert und konnte 1990 gekauft werden.
1995 wurde das LF 16 durch ein LF8/6 ersetzt (Fahrgestell Mercedes, Aufbau Ziegler).
Zur 1100-Jahr-Feier des Ortes Herongen im Jahre 1999 beteiligte sich natürlich auch die Feuerwehr Herongen an einem historischen Umzug (29.08.1999). Die Kameraden zeigten an diesem sehr sonnigen Tag unterschiedliche Uniformen der vergangenen Zeiten.
Im Wandel der Zeit entstanden neue Gefahren. Technische Einsatze, Umweltschutz sowie Entsorgung sind die Stichworte von heute. Schließlich mußte auch die Heronger Feuerwehr umdenken und zielorientiert ihre Ausbildung den neuen Anforderungen anpassen. Nicht mehr der klassische Bauernhofbrand steht im Vordergrund, sondern Verkehrsunfälle, Unfälle mit Chemikalien und anderen Gefahrgutstoffen, die täglich über unsere Straßen transportiert werden. Bedingt durch die steigende Verkehrsdichte und immer schnelleren Fahrzeugen häufen sich Unfälle mit schweren Folgen. In vielen Fällen sind eingeklemmte Personen zu retten. Im Laufe der Jahre haben sich die Aufgabenschwerpunkte hin zum technischen Einsatz verlagert. Deshalb sind unsere Feuerwehrfahrzeuge mit ebensoviel technischen Geräten ausgestattet, wie für einen Brandeinsatz. Wurde in früheren Jahren die Feuerwehr gerufen, handelte es sich fast immer um einen Löscheinsatz. Heute rückt unsere Wehr in 60 von 100 Einsätzen zu technischen Hilfeleistungen aus.
Die Feuerwehr Herongen besteht zur Zeit aus 28 Aktiven und 12 Kameraden der Ehrenabteilung. Seit 2012 ist Roger Ingenhaag als Zugführer und Uli Stangenberg als sein Stellvertreter in ihren Ämtern tätig.
Gerätehaus
Amandusweg 1
47638 Straelen-Herongen
1924 - 1970
Das erste Gerätehaus befand sich auf dem Grundstück hinter dem Gebäude des Schreibwarengeschäftes Niedergesäß.
1970 - 2003
Baubeginn: März 1967Einweihung: 25.10.1970
2003 Anbau / Erweiterung 2003 (Anbau des Gerätehauses)
Baubeginn: 08.03.2003
Einweihung: 17.07.2004
2009 Anbau / Garage (Anbau des Gerätehauses mi einer Garage)
Übungsabend / Unterricht
Unsere Übungsabende werden im 14-tägigen Rhythmus durchgeführt. Sie finden grundsätzlich Freitags von 20.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr statt.
Im ersten Teil wird je nach Wetterlage entweder im theoretischen Unterricht oder an praktischen Übungen die Einsatztaktiken trainiert. Wichtige Informationen, Planungen u.a. erfolgen im zweiten Teil des Abends. Neben den aktiven Kameraden sind auch immer wieder ein Teil der Alterskameraden bei den Übungsabenden dabei. Dies trägt zur engen Beziehung zwischen jung und alt bei. Natürlich sind wir immer wieder auf der Suche nach Nachwuchs für unseren Löschzug. Interesse?
Verleih unseres Spieles
Anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens haben wir im Jahr 2008 ein großes Geschicklichkeitsspiel für unser Sommerfest gebaut. Jetzt sind wir ja schon was älter geworden und so kann man unser tolles Spiel bei uns ausleihen. Einfach ein klasse Spiel, mit dem man viel Spass bekommt. Die Regeln sind einfach und jeder kennt sie. Nachdem der Turm aufgestellt ist, versucht der erste Spieler mit der Hand oder mit einem mitgelieferten Holzhammer einen Holzpfahl zu lösen und setzt ihn anschließend oben auf die Spitze. Abwechselnd geht es nun immer so weiter. Von der obersten Ebene darf natürlich kein Stein entfernt werden. Von der zweiten Ebene (von oben) darf ein Stein nur entfernt werden, wenn die darüberliegende oberste Ebene bereits vollständig ist (sprich aus 3 Steinen besteht).
Das Spiel ist beendet, wenn der Turm von selber einstürzt. Somit hat das Spiel gewonnen, wer den letzten Pfahl auf den Turm setzen konnte, ohne dass der Turm vorher oder gleich danach zusammenfällt.
Aber auch eigene Regeln sind möglich und viele Varianten sind mittlerweile bekannt. Damit wir noch lange Freude an unserem Spiel haben, darf es natürlich nur unter bestimmten Voraussetzungen benutzt werden. Da das Spiel aus Holz besteht, ist zum Beispiel ein weicher Untergrund besonders wichtig.
Haben wir Interesse geweckt ? Dann sprechen Sie einfach einen Kameraden der Feuerwehr Herongen an.